• 02.04.2024
  • Zeitschrift für das gesamte Familienrecht (FamRZ)

Das Eckpunktepapier des Bundesministeriums der Justiz für eine Reform des Kindschaftsrechts – zu wenig Kind, zu wenig Praxis, zu kurz gesprungen

Am 16.1.2024 folgten den vorjährigen Veröffentlichungen des Bundesministeriums der Justiz [BMJ] zur Vorbereitung der mit dem Koalitionsvertrag vereinbarten und bereits länger angekündigten Gesetzesreformen im familienrechtlichen Bereich zwei weitere sog. Eckpunktepapiere, von denen das hier besprochene unter der Prämisse steht, einer veränderten Realität des Familienlebens auch im Kindschaftsrecht Rechnung tragen zu wollen, die Rechtsstellung von Kindern zu stärken und dem gesetzten Recht zu mehr systematischer und begrifflicher Klarheit zu verhelfen. Diese Ziele erreicht das Papier aber nur – partiell – bei der beabsichtigten Umsetzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes des Art. 3 GG und der Berücksichtigung der Genderthematik, im Übrigen ist das Reformvorhaben in vielen Bereichen jedoch korrekturbedürftig und sollte vor Einleitung des Gesetzgebungsverfahrens den Belangen der Praxis angepasst werden.

Zeitschrift für das gesamte Familienrecht (FamRZ)

Quelle:
Zeitschrift für das gesamte Familienrecht (FamRZ)

Fundstelle:
FamRZ 2024, 409-417

Autoren:
Thomas Kischkel
Ulrike Sachenbacher