• 17.01.2025
  • Zeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz (ZRI)

Kryptoderivate in der Insolvenz des Emittenten

Krypto-Assets, insbesondere Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether, haben sich in den vergangenen Jahren als fester Bestandteil des globalen Finanzsystems etabliert. Trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer hohen Volatilität, erfreuen sie sich konstanten Anlegerinteresses.

Es gilt nun, das Thema Krypto-Assets auch rechtswissenschaftlich zu untersuchen. Bislang vorhandene Beiträge betreffen jedoch zumeist den Umgang mit Krypto-Assets selbst und nicht mit auf ihnen basierenden derivativen Produkten. Gerade diese gewinnen hierzulande an Bedeutung. Die Deutsche Börse startete im Juni 2020 als erste Plattform weltweit den Handel von zentral geclearten Kryptoprodukten.

Diese Aktualität soll als Anstoß genutzt werden, um einer bislang wenig untersuchten Fragestellung im Zusammenhang mit Kryptowerten nachzugehen. § 104 InsO, der die rechtlichen Folgen der Abwicklung von Finanzprodukten und Warentermingeschäften im Insolvenzfall, insbesondere die automatische Beendigung und Bewertung offener Positionen regelt, führt, verglichen mit den anderen Vorschriften zur Behandlung von gegenseitigen Verträgen in den §§ 103 ff. InsO, ein Schattendasein.

Dieser Beitrag soll zunächst einen allgemeinen Überblick über die Behandlung von Derivatgeschäften unter § 104 InsO schaffen. Im Anschluss wird beleuchtet, ob sich für Kryptoderivate Unterschiede ergeben.

Zeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz (ZRI)
Quelle: Fundstelle:
  • ZRI 2025, 13-19
Autoren:
  • Dorian Beghin
  • Jonas Wagener